Freitag, 30. April 2010
Retrospection
hey ho in die weite Welt, eine unglaubliche Woche liegt hinter mir. Ich hab mich gut eingwöhnt. An die Tatsache, dass ich immer nass bin, an das literweise Wasser trinken, an das Leben hier.
Am Montag war ich das erste Mal in der Schule. 20 Erstklässler, die mich mit einer Freude und Begeisterung aufgenommen haben, die mich unglaublich berührt hat. Bei ihnen tagsüber im Unterricht zu sein, mit ihnen Englisch, Mathe und Puzzles zu machen, ist eine überwältigend erfüllende Aufgabe, die mich in meiner Zukaunftsplanung sehr bekräftigt hat. Abends mit den Kindern in der Boarding School zu essen und spielen und einfach zu sein ist ebenfalls eine Wohltat. Wenn einem bewusst wird, wie glücklich und dankbar all diese Kinder allein für deine Anwesenheit sind. Immer wollen sie Kuscheln, hochgehoben werde, die Spiele spielen, die ich ihnen zeige. Einfach bei mir sein. Sie schauen mich an, mit ihren großen schwarzen Augen, strecken mir ihre Hände entgegen und es geht einfach tief. Immer den Tränen nahe, bin ich. Die Situation, in die die Menschen hier hineingeboren werden, ist heftig. Die Armut ist teilweise erdrückend. Dass die Menschen trotz allem noch so lebensfroh und offen und... giving (mir fällt kein deutsches Wort dafür ein) sind, ist unglaublich beeindruckend und ich bin voller Erstaunen über ihre Kraft.
Zwei Dinge, die mich sehr bewegt haben diese Woche: Ein Betteler, mit so tiefen Augen, eine so simple und trotzdem so intensive Erscheinung. Eine verkrustete und eitrige Wunde an seinem Fuß, um die die Fliege schwirrten. Er schaut mich an, hält mir seine ausgestreckte Hand entgegen. Spricht kein Wort.
Das andere war eine Zweitklässlerin, deren Reißverschluss an ihrem kleine Rucksack kaputtgegangen war, die sich nicht nach Hause getraut hat und immer wieder vor sich hinstammelte "my father will beat me, he will beat me". Ein so kleines Mädchen, mit Blumen im Haar, barfuß, einem herzerwärmenden Lächeln. Das sind Momente voller Trauer, Wut und Hilflosigkeit. Aber es ist so. Ich kann nichts tun, außer einfach hier sein. Und das tun, was ich hier tue.
Ich habe gute Freunde gefunden, das gibt viel Kraft. Und wir haben schon so viele schöne Dinge gemacht. Die Roofparty, der Strand, die langen Abende auf unserer Terrasse. Bald fahren wir mit den Kindern in die Berge nach Kodaikanal. Sommercamp. Da gibt es schwarze Panther! Die Fauna generell ist sehr aufregend. Abgesehen von den Kühen, Ziegen und Hunden gibt es hier nämlich auch Streifenhörnchen, Schlangen, Riesenkakerlaken und Affen.
Auch das Essen ist wunderbar, viel Gemüse, Reis und Curry. Und scharf. Die Landschaft ist wunderbar, Palmen, rote Erde, exotische Blumen und Früchte. Die Kinder sind wunderbar. Es ist schon alles ziemlich wunderbar. Indien ist intensiv in jeglicher Hinsicht. Und ich genieße das, denn es gibt mir die Möglichkeit, mir selber nahe zu kommen, mich zu fühlen, ich zu sein und die scheinbar so unwichtigen, nichtssagenden, deutschen Alltagssorgen im Rausch Indiens verschwinden zu lassen.
Ay yo out there! A really unbelievable week is behind me and I mostly got used to things. The circumstance of being wet constantly, that I have to drink tons of water and to the general way of life here.
On Monday I went to the school for the first time. 20 first-graders that welcomed me with such joy and enthusiasm that touched me deeply. To be in the lessons with them and do English, math’s and puzzles with them is a really overwhelmingly fulfilling task that encouraged me concerning my plans for the future. Eating, playing and simply being with the kids from the boarding school in the evening is a great thing, too. When you get aware of how happy and thankful they are for you only to be there. All the time they want to cuddle, to be lifted up, to play the games I showed them. Simply to be with me. They look at me, with their big black eyes, stretch out there arms towards me, it really gets deep. I’m close to tears, all the time. The situation these people are born in is so hard. The poverty is partly really burdensome. That the people are nonetheless that life-loving and open and giving is very impressing and leaves me in amazement about their power.
Two things that moved me a lot this week: a beggar with incredibly deep eyes, a simple and though intense occurrence, he had a wound in his foot, crusted and purulent, the flies around it. He looked at me, showed his open hand to me, didn’t say a single word. The other thing was a second-grader girl, whose zipper of her little bag was broken, that didn’t dare to go home. She kept on stammering “my father will beat me, he will beat me”. A little girl, with flowers in her hair, bare feet, with a heart-warming smile. These are moments that leave me in sadness, anger and helplessness. But it is like that and I can’t do anything against it. But the work that I do here.
I found good friends here, that gives me a lot of strength. And we have done beautiful things. The roof party, the beach, the long nights on our terrace. Soon we go to the mountains to Kodaikanal with the kids. There are black panthers!! The fauna in general is excited. Besides cows, goats and dogs, there are chipmunks, snakes, huge cockroaches and monkeys.
The food is wonderful, a lot of vegetables, rice and curry. And hot! The landscape is wonderful, palm trees, red soil, exotic flowers and fruit. The children are wonderful. Everything is rather wonderful. India is very intense. In every kind of way. And I do enjoy it. It offers me the possibility to be close to myself, to feel myself, to be myself. And to let the unimportant, inexpressive, German daily routine worries fade into the inebriation of India.
Am Montag war ich das erste Mal in der Schule. 20 Erstklässler, die mich mit einer Freude und Begeisterung aufgenommen haben, die mich unglaublich berührt hat. Bei ihnen tagsüber im Unterricht zu sein, mit ihnen Englisch, Mathe und Puzzles zu machen, ist eine überwältigend erfüllende Aufgabe, die mich in meiner Zukaunftsplanung sehr bekräftigt hat. Abends mit den Kindern in der Boarding School zu essen und spielen und einfach zu sein ist ebenfalls eine Wohltat. Wenn einem bewusst wird, wie glücklich und dankbar all diese Kinder allein für deine Anwesenheit sind. Immer wollen sie Kuscheln, hochgehoben werde, die Spiele spielen, die ich ihnen zeige. Einfach bei mir sein. Sie schauen mich an, mit ihren großen schwarzen Augen, strecken mir ihre Hände entgegen und es geht einfach tief. Immer den Tränen nahe, bin ich. Die Situation, in die die Menschen hier hineingeboren werden, ist heftig. Die Armut ist teilweise erdrückend. Dass die Menschen trotz allem noch so lebensfroh und offen und... giving (mir fällt kein deutsches Wort dafür ein) sind, ist unglaublich beeindruckend und ich bin voller Erstaunen über ihre Kraft.
Zwei Dinge, die mich sehr bewegt haben diese Woche: Ein Betteler, mit so tiefen Augen, eine so simple und trotzdem so intensive Erscheinung. Eine verkrustete und eitrige Wunde an seinem Fuß, um die die Fliege schwirrten. Er schaut mich an, hält mir seine ausgestreckte Hand entgegen. Spricht kein Wort.
Das andere war eine Zweitklässlerin, deren Reißverschluss an ihrem kleine Rucksack kaputtgegangen war, die sich nicht nach Hause getraut hat und immer wieder vor sich hinstammelte "my father will beat me, he will beat me". Ein so kleines Mädchen, mit Blumen im Haar, barfuß, einem herzerwärmenden Lächeln. Das sind Momente voller Trauer, Wut und Hilflosigkeit. Aber es ist so. Ich kann nichts tun, außer einfach hier sein. Und das tun, was ich hier tue.
Ich habe gute Freunde gefunden, das gibt viel Kraft. Und wir haben schon so viele schöne Dinge gemacht. Die Roofparty, der Strand, die langen Abende auf unserer Terrasse. Bald fahren wir mit den Kindern in die Berge nach Kodaikanal. Sommercamp. Da gibt es schwarze Panther! Die Fauna generell ist sehr aufregend. Abgesehen von den Kühen, Ziegen und Hunden gibt es hier nämlich auch Streifenhörnchen, Schlangen, Riesenkakerlaken und Affen.
Auch das Essen ist wunderbar, viel Gemüse, Reis und Curry. Und scharf. Die Landschaft ist wunderbar, Palmen, rote Erde, exotische Blumen und Früchte. Die Kinder sind wunderbar. Es ist schon alles ziemlich wunderbar. Indien ist intensiv in jeglicher Hinsicht. Und ich genieße das, denn es gibt mir die Möglichkeit, mir selber nahe zu kommen, mich zu fühlen, ich zu sein und die scheinbar so unwichtigen, nichtssagenden, deutschen Alltagssorgen im Rausch Indiens verschwinden zu lassen.
Ay yo out there! A really unbelievable week is behind me and I mostly got used to things. The circumstance of being wet constantly, that I have to drink tons of water and to the general way of life here.
On Monday I went to the school for the first time. 20 first-graders that welcomed me with such joy and enthusiasm that touched me deeply. To be in the lessons with them and do English, math’s and puzzles with them is a really overwhelmingly fulfilling task that encouraged me concerning my plans for the future. Eating, playing and simply being with the kids from the boarding school in the evening is a great thing, too. When you get aware of how happy and thankful they are for you only to be there. All the time they want to cuddle, to be lifted up, to play the games I showed them. Simply to be with me. They look at me, with their big black eyes, stretch out there arms towards me, it really gets deep. I’m close to tears, all the time. The situation these people are born in is so hard. The poverty is partly really burdensome. That the people are nonetheless that life-loving and open and giving is very impressing and leaves me in amazement about their power.
Two things that moved me a lot this week: a beggar with incredibly deep eyes, a simple and though intense occurrence, he had a wound in his foot, crusted and purulent, the flies around it. He looked at me, showed his open hand to me, didn’t say a single word. The other thing was a second-grader girl, whose zipper of her little bag was broken, that didn’t dare to go home. She kept on stammering “my father will beat me, he will beat me”. A little girl, with flowers in her hair, bare feet, with a heart-warming smile. These are moments that leave me in sadness, anger and helplessness. But it is like that and I can’t do anything against it. But the work that I do here.
I found good friends here, that gives me a lot of strength. And we have done beautiful things. The roof party, the beach, the long nights on our terrace. Soon we go to the mountains to Kodaikanal with the kids. There are black panthers!! The fauna in general is excited. Besides cows, goats and dogs, there are chipmunks, snakes, huge cockroaches and monkeys.
The food is wonderful, a lot of vegetables, rice and curry. And hot! The landscape is wonderful, palm trees, red soil, exotic flowers and fruit. The children are wonderful. Everything is rather wonderful. India is very intense. In every kind of way. And I do enjoy it. It offers me the possibility to be close to myself, to feel myself, to be myself. And to let the unimportant, inexpressive, German daily routine worries fade into the inebriation of India.
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]
<< Startseite